In der Elisabethkirche versammelte sich am Donnerstag, den 25. Juni die Schulgemeinde, um ihren Schulpfarrer Dominik Schultheis, der die Liebfrauenschule in diesem Schuljahr verlässt, in einer Eucharistiefeier feierlich zu verabschieden. Unter Berücksichtigung der coronabedingten Hygiene- und Abstandsmaßnahmen nahmen Klassensprecherinnen, ElternvertreterInnen und das Lehrerkollegium sowie ehemalige LehrerInnen an dem Gottesdienst teil.
Frau Dr. Schwarz-Boenneke, Hauptabteilungsleiterin Schule/Hochschule des Erzbistums Köln, betonte in ihrer Ansprache bei der sich anschließenden Verabschiedung, dass sich Dominik Schultheis in den 15 Jahren als „Lehrer und Priester“ stets mit „Herz, Hand und Hirn“ für und über seine Liebfrauenschule hinaus engagiert habe. Besonders in Erinnerung sei ihr in den Gottesdiensten dessen „Sprache des Herzens“ geblieben, die in den dialogischen Predigten mit Pfarrerin Dr. Wibke Janssen besonderen Ausdruck gefunden habe. Er verstehe und lebe das „Katholisch-Sein“ im allumfassenden, ursprünglichen Wortsinn.
Stellvertretend für alle Eltern bedankte sich der Pflegschaftsvorsitzende S. Sehr bei Herrn Dr. Schultheis für 15 tolle Jahre an der Liebfrauenschule. Er hob als einen Höhepunkt die Romfahrt im Jubiläumsjahr 2017 hervor, die allen Schülerinnen unvergessen bleibe.
Einen konkreten Einblick in das facettenreiche Engagement des Schulpfarrers boten anschließend die Schülerinnen sowie KollegInnen selbst mit ihren ganz persönlichen Eindrücken vom Einschulungsgottesdienst, dem alljährlichen Patronatsfest, dem Tag der Versöhnung, den Frühschichten im Advent, den Besinnungstagen von Stufe 5-EF bis zur Fahrt nach Taizé in der Oberstufe und dem Abiturgottesdienst. Pfarrerin Dr. Wibke Janssen fragte sich, wie es ohne ihn werden solle, einen „Vernetzer, der den roten Faden leicht und kräftig“ vorstricke und der so streitbar und gut im Vertragen sei.
Auch Schulleiterin Mechthild Wolber hob in ihrer Rede hervor, dass Pfarrer Schultheis sich immer als Brückenbauer verstanden habe, der innovativ, im interreligiösen Dialog, modern und zugewandt agiert habe. Offen sei er gewesen, bereit, neue Wege zu gehen, so zum Beispiel bei der Einrichtung der internationalen Vorbereitungsklasse, und er habe so maßgeblich die Entwicklung der Liebfrauenschule geprägt und vorangebracht.
Pfarrer Schultheis selbst sprach „von der besten Zeit seines Lebens bisher“ an der Liebfrauenschule, von erfüllten und erfüllenden Jahren, die er an dieser Schule verbracht habe, seit er 2005 das erste Mal die schwere Eichentür zum Hauptgebäude der Schule aufgestoßen habe, wo man ihn herzlich und freudig empfangen habe. Diese Offenheit sowie die bunte Vielfalt präge das katholische Profil dieser Schulgemeinde, gerahmt und konturiert von Jesus Christus.
Sein Dank richtete sich an alle, die in der täglichen Zusammenarbeit stets im lebendigen Austausch mit ihm waren: Die Schulleitung, die Schulabteilung, die Kolleginnen und Kollegen, die Förderer, Vertrauten und Freunde, die er in diesen Jahren gewonnen habe, so die evangelischen Schulpfarrer Dr. Uwe Rieske und Frau Dr. Wibke Janssen. Gemeinsame Planungen, Entwicklungen, gemeinsames Ringen, Streiten und Vertragen habe die schulpastorale Arbeit so wertvoll gemacht. Vor allem aber dankte Herr Dr. Schultheis den Schülerinnen, die das Kostbarste seien, das die Schule habe.
Pfarrer Schultheis wechselt zum 1.7. in das spannende und wichtige Feld der Polizeiseelsorge. Als Polizeipfarrer steht er Polizistinnen und Polizisten nach belastenden Einsätzen, aber auch bei anderweitigen dienstlichen sowie privaten Problemen unterstützend zur Seite. Er führt Seminare durch und bietet für Dienstgruppen Supervisionen und Besinnungstage an. Polizist*innen, die heiraten oder ihr Kind taufen lassen wollen, finden in Pfarrer Schultheis genauso einen Priester wie solche, die schwer krank sind oder Abschied von einem lieben Angehörigen nehmen müssen.
Verbunden mit seiner seelsorglichen Tätigkeit wird Pfarrer Schultheis Lehrbeauftragter im Fach Ethik an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in Köln, an der die angehenden Polizist*innen studieren.
Die gesamte Schulgemeinde der Liebfrauenschule wünscht Dominik Schultheis für seine neue Aufgabe Gottes Segen.
Er wird ungemein fehlen.
(N. Pütz; Fotos: S. Fremmer)
